Seminar reflektiert die Herausforderungen für Migrant*innen in der deutschen Arbeitswelt
Im Rahmen des Projektes „Erkner Integration und Nachhaltigkeit im Ehrenamt“ bei der (GefAS) e. V. fand kürzlich ein Informationsseminar statt. Die Referentin, Frau Hubert, und der simultane Arabisch-Übersetzer, Herr Sulaiman von der Beratungsstelle „Migration und Gute Arbeit“ in Brandenburg, erläuterten die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmenden in Deutschland. Frau Zucker übernahm die Übersetzung ins Russische.
Im Fokus des Seminars standen Fragen rund um Arbeitsverträge, Probezeiten, Vergütungen, Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche, Arbeitsunfähigkeit im Krankheitsfall, verhalten bei Arbeitsunfällen sowie Minijob und freiwillige Engagement. Die Teilnehmer zeigten insbesondere großes Interesse am Thema „Minijob“, während das freiwillige Engagement weniger Aufmerksamkeit erhielt.
Unter den Teilnehmern befanden sich zwei Migrantinnen, die derzeit in einem Hotel in Berlin arbeiten. Aufgrund der anspruchsvollen Arbeitsbedingungen, einschließlich vieler Überstunden und Schichtarbeit, suchen sie nach neuen beruflichen Perspektiven. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die beiden nur wenig Deutsch sprechen.
Sie möchten sich nicht beim Jobcenter anmelden; stattdessen streben sie an, den Job zu wechseln. Das Dilemma wird offensichtlich: Ohne Deutschkenntnisse gestaltet sich die Jobsuche schwierig, aber in Erkner stehen kaum Deutschkurse zur Verfügung.
Während des Seminars stellten die Teilnehmer zahlreiche Fragen, insbesondere zu den Arbeitsbedingungen und den Möglichkeiten, sich in der deutschen Arbeitswelt zurechtzufinden. Ein Fokus lag dabei auf der Problematik der Sprachbarriere und den begrenzten Deutschkursen vor Ort.
Zwei Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einem nächsten Seminar zum Thema „Existenzgründung – Selbständig oder Freelancer“. Dies verdeutlicht die Ambitionen und Interessen der Migrantinnen, nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als potenzielle Selbständige Fuß zu fassen.
Das Seminar bot somit nicht nur eine informative Plattform für arbeitsrechtliche Themen, sondern verdeutlichte auch die Herausforderungen, denen Migrant*innen in der deutschen Arbeitswelt gegenüberstehen.
Hilma Zucker